2111 WILDSCHEKGRÜNDE
Wohnen am Wildschek-Park
ADRESSE:
A- 1230 Wien
AUFTRAGGEBERIN:
Stadt Wien, MA 21a – Stadtteilplanung und Flächenwidmung
in Kooperation mit EBG, GESIBA, HEIMAT ÖSTERREICH, NEUE HEIMAT und WIENER HEIM
VERFASSERIN:
Freimüller Söllinger Architektur ZT GmbH
PROJEKTPARTNER:
Landschaft: DnD Landschaftsplanung
ZEIT:
geladener städtebaulicher Ideenwettbewerb 2021
PROJEKTDATEN:
BGF: 72.663 m²
WNF: 52.318 m²
Nutzung: Wohnen (706 Whg.), Gewerbe, Kindergarten
MITARBEIT:
Mustafa Karadzic, Martin Gropper
… Schlendern entlang der im Boden eingelassenen Geleise mit Blick in die Weite, links die lange geschlossene niedrige Fabrikzeile, rechts die hohen einzelnen Industriegebäude mit spannenden Durchblicken insbesondere zum Schornstein und zum riesigen Naturpark. Die imposante Geländestufe, der Teich und zu guter Letzt das Durchschreiten der Waldwildnis und das Ankommen beim Wärterhaus…
All diese identitätsstiftenden Elemente liegen diesem Entwurf zugrunde, fließen in das Konzept zur neuen Nutzung ein oder bleiben als Relikte des ehemaligen Industrieareals erhalten.
Den Auftakt in das Areal bildet ein duales Zusammenspiel von Entree Platz (ein lebendiger Ort mit Mobilitätshub, Treffpunkt, Spielplatz, Kiosk, Markt, Café) mit der Waldwildnis (einem Ort der Ruhe und des Erholens) Der Entreeplatz mündet in den Gleisweg – den langen Raum mit Weitblick in die Ferne. Dieser wird flankiert von der langen Zeile zur linken und den offenen Höfen zur rechten.
Die lange Zeile in Ziegelbauweise entlang dem Fahrradhighway an der Bahntrasse beherbergt die Klimazimmer, hybride Wohnnutzformen und Wohnungsergänzungsflächen. Angeboten werden Spännertypen und Laubengangtypen sowie Townhouses. Alle Wohnungen sind zum Gleisweg hin orientiert oder durchgesteckt. Schmale Kapillaren bilden Öffnungen für die Querdurchwegung ohne viel Schalleintrag zu erlauben. Das Vor-, und Zurückspringen der Gebäudevolumina entlang dem Gleisweg ermöglicht die Bildung von kleinen Plätzen als Treffpunkte für die Bewohnerinnen.
Die offenen Höfe in Holz-Hybrid-Bauweise sind fingerartig zum Park hin aufgelöst, damit sich die Grünlandschaft bis zum Gleisweg hereinziehen kann. Punktförmige Bebauungen im Osten sowie die Höhenzäsur der Parkfinger auf die Leithöhe von 12m sorgen für gute Durchlüftung, Durchwegung und Belichtung. Der kühlende Wald wird als Nahstelle und Verbindung zwischen Wohngebiet und Parkanlage weiterentwickelt. Das bestehende Waldstück wird nach Westen erweitert und zieht sich als „kühle Korridore“ in die Wohnbebauung hinein. Die ruhigen, stark begrünten Innenhöfe und Korridore sind als Gegenpart zu der belebten alten Gleistrasse zu sehen. Entlang dieser sind die Hochpunkte gesetzt; sie bieten Weitblick und Aussicht in die Umgebung und bilden eine ansprechenden Silhouettenskyline.