2002_VILLAGE IM DRITTEN
Bella Vista
ADRESSE:
1030 Wien
AUFTRAGGEBER:
BWS – Gemeinnützige Allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft m.b.H.
VERFASSER:
Freimüller Söllinger Architektur ZT GmbH
PROJEKTPARTNER:
Landschaft: Carla Lo
Soziologie: Sonja Gruber
Mobilität: MO.Point Mobilitätsservices GmbH
Renderings: Schreiner Kastler
ZEIT:
Bauträgerwettbewerb 2021 (1. Preis)
PROJEKTDATEN:
Grundstück: 3.082 m²
BGF o.i.: 12.133 m²
BGF Wohnen: 10.668 m²
WNFL: 7.523 m²
Nutzung: gemischt, Gewerbe + Wohnen (111 Whg.)
MITARBEIT:
Youness Emami Amin, Laura Scharf, Ivo Galabov, Andrea Ehrenreich, Anna Sergeeva, Mustafa Karadzic, Martin Gropper
PUBLIKATION:
Architekturjournal_Wettbewerbe_3_2021
WohnenPlus_4_2021
WohnenPlus_01_2022
architektur.planen.bauen.wirtschaft_2021
110 Jahre bwsg
Der Bauplatz 8 liegt am höchsten Punkt des „Village im Dritten“ und bietet einen guten Aus- und Überblick über den gesamten Stadtteil. Durch kommunizierende Ränder – fließende Eintritte und eine großzügig öffenbare Faltfassade – besitzt das Gebäude Strahlkraft ins gesamte Quartier.
„Bella Vista – Dialog im Dritten“ beschreibt das Lebensgefühl, auf verschiedenen Ebenen zu Hause zu sein: In den eigenen vier Wänden mit Ausblick ins Grüne, entlang der geselligen Park-Promenade oder am beschaulichen Hof-Plateau. Auf der Ebene des Hof-Plateaus befindet sich ein überschaubarer Innenhof, dessen Ränder von Arkaden eingefasst sind, die sich als überdachte Spiel- und Aufenthaltsräume im Freien bei Regen oder auch Hitze anbieten. Hin zur Park-Promenade kann das Treiben rundherum von oben verfolgt werden. Um den Hof sind die bauplatzbezogenen Gemeinschaftsräume von Bella Vista angeordnet.
Bella Vista verfügt über verschiedenste anmietbare Büroflächen, so dass Arbeiten und Wohnen näher zueinanderrücken kann. Kleine Büros, die sich gemeinsam einen Sanitärbereich teilen und in unmittelbarer Nähe zum Kinderspielraum liegen, bieten sich insbesondere als Arbeitsstätte für Menschen mit Kinderbetreuungspflichten an.
Wohnungsgrundrisse und die Nutzungsoffenheit des Skelettbaus ermöglichen Flexibilität. Die programmatische Erweiterung von Räumen – ein Ressourcencenter anstelle Müllraum, ein Mobilitätshub anstelle Autogarage, eigene Raumzonen für Fitness – ermöglicht Mehrfach- statt Mononutzungen. Die drei Bausteine „Die Türme“, „die Spange“ und „das Regal“ bieten eine hohe Varianz und Vielfalt an Wohnungstypen.
Durch abgeschrägte Ecken, das Wohnen in zwei Himmelsrichtungen und das großzügige durchlüftete und von überdeckten Freiräumen begleitete Hofplateau werden Innen und Außen miteinander verwoben. Weit auskragende Balkone mit Bäumen bieten großzügige beschattete Freiflächen, das Versetzen und Abschrägen der Balkone ist so gewählt, dass im Sommer eine maximale Verschattung und im Winter ein maximaler Sonneneintrag möglich ist. Ein autark orientierter Energiehaushalt durch Energieerzeugung am Dach, Regenwassernutzung und Nutzen von Erdwärme und Wind wird angestrebt.
Das Gemüse-Deck im 4. OG bietet den Bella-Vista-Bewohner*innen die Möglichkeit, selbst produktiv zu werden, das Dach fruchtbar zu machen und sich mit frischem Gemüse zu versorgen.
Im Bienen-Stock im 8. OG entsteht mit Dachwildnis und Bienenweide ein neuer Lebensraum für Bienen, die vom Verein Stadtbienen angesiedelt und betreut werden.