506 OR UDUD GEDENKSTÄTTE
or udud – Gedenkstätte für den deportierten Nachbarn
ADRESSE:
A-1030 Wien, Aspang
AUFTRAGGEBER:
Stadt Wien
PROJEKTPARTNER:
Kooperation mit Victoria Coeln
ZEIT
internationaler Wettbewerb 2006
Licht ist das Medium, das die Information, die Seelen unserer deportierten Nachbarn speichert, in unserem Gedenken abruft und in das Bewusstsein der kommenden Generationen transportiert.
Auszug aus dem Interview 2012 für Architektur Aktuell:
Sie haben 2006 ein Projekt: „Or udud – Gedenkstätte für den deportierten Nachbarn“ gemacht. Was hat Sie dazu veranlasst?
Es ist mir ein großes Anliegen, mich mit den Themen des Vergessens, Gedenkens und dem öffentlichen Raum zu beschäftigen. Für dieses Projekt habe ich mir die Künstlerin Victoria Coeln als Partnerin genommen, da sie mit Licht und farbigen Schatten arbeitet. Und genau darum ging es mir bei diesem Projekt: Lichträume verbinden Zeichen und Orte des Gedenkens, sie verteilen sich im Park. „Or udud“ als Zentrum (Lichtwagon) und als Netz (Lichtpunkte, Erinnerungszeichen) bietet unterschiedliche Orte der Ruhe, zum Verweilen und Begegnen. Es ging mir darum, eine Gedenkstätte zu schaffen, die nicht aufdringlich ist, sondern die erlebbar und spürbar sein kann – aber nicht muss.
Zu diesen Ansätzen passt der Ausspruch des englischen Poeten und Malers William Blake sehr gut dazu: „Ein Gedanke füllt die Unendlichkeit.“
Ja, das ist ein sehr schöner Satz.
Welchen Stellenwert nimmt die Kunst in der Architektur ein?
Einen sehr hohen. Bei meinen Projekten arbeite ich gerne mit Künstlern zusammen, so wie bei „Or udud“ mit der Lichtkünstlerin Coeln oder bei Klangrauminstallationen mit dem Komponisten und Klangkünstler Karlheinz Essl. Alles was mit Notation, Aufzeichnung und Wiedergabe zu tun hat interessiert mich. Das verschmilzt mit der Architektur.