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— Vogelperspektive
— Ansicht der Bogenbrücke aus Westen
— Ansicht der Bogenbrücke aus Osten
— Entree des AUVA Rehabilitationszentrums
— Lageplan
— Grundriss EG
— Grundriss OG2
— Konzept Freiraum
— Konzept Bogenbrücke
— Querschnitt Bogenbrücke
— Längsschnitt Bogenbrücke
— Ansicht Bogenbrücke
— Segmente Bogenbrücke
— Konzept Fassade
— Ansicht Westen
— Ansicht Süden
— Fassadenschnitte

2211_Campus AUVA

ein zusammenhängendes Ganzes
– miteinander kommunizierende Einzelelemente

ADRESSE:
A- 1120 Wien

AUFTRAGGEBER:
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA)

PROJEKTPARTNER:
DnD Landschaftsplanung
Statik: Bollinger+Grohmann
Klima: RWT Plus
Renderings: Schreiner Kastler

ZEIT:
geladener Wettbewerb: 2022 (2.Preis)

MITARBEIT:
Mustafa Karadzic, Martin Gropper

 

Der derzeitige Krankenanstalten-Standort in Meidling wird zum Trauma-und Rehabilitationszentrum Wien (TRZW) ausgebaut. Der Standort wird zu einem in Österreich einzigartigen unfallchirurgischen Campus erweitert, welcher die ganzheitliche Behandlung von Unfallopfern von der Erstrettung bis zur lebenslangen ambulanten Nachsorge anbietet.

Genau diesen Gedanken des Campus haben wir in unserem Entwurf aufgegriffen mit dem Ziel, die additiven Einzelelemente als ein zusammenhängend Ganzes lesbar und erlebbar zu machen. Der Campus wird geprägt von sehr eigenständigen Volumina und Freiräumen, welche zueinander, anhand wiederkehrender gestalterischer Elemente, Materialien und Formen, in Beziehung gesetzt werden.

Die rundumlaufenden spiegelnden Oberflächen der Brücke und die Untersicht des Vordaches geben die Stadtlandschaft wieder, eröffnen neue Aussichten und verbinden den Stadtraum mit dem Gebauten. Wiederkehrende Elemente sind ebenfalls die mit Holzfassade versehenen Sonderräume, welche jeweils an Hauptgebäude andocken.

Der Campus ist wesentlich geprägt vom Erleben und Mitleben der Jahreszeiten und Tageszeiten anhand folgender prägender Elemente: die Natur, das Wiederspiegeln der umgebenden Kulturlandschaft, die Bänderungen der Fassade mit ihren wechselnden Erscheinungen.

Die Fassaden des Rehabilitationszentrums

Die Bänderung der „Seiten“ erzielt die gewünschte „liegende“ Wirkung dieser Volumina. Die Bänder sind abwechselnd veränderbar und fix: Die Fensterbänder mit außenliegenden Sonnenschutzlamellen und innenliegendem Blendschutz, sowie die Loggien mit den vorgelagerten textilen Sichtschutzblenden stellen die sich durch die Nutzerinnen verändernden Fassaden dar, hingegen die Brüstungen als fixe Bänder in Erscheinung treten.

Die Spaliere aus verkreutzten Metallstäben – in Anlehnung an den Hubschrauberlandeplatz, sind freistehend und an den vorspringenden Gebäudeteil montiert. Durch den Abstand zum Sockel hat die bodengebundene Fassadenbegrünung genügend Platz.

Die Bogenbrücke

Mit einem eleganten Bogen werden das Bestandsgebäude (Traumazentrum) mit Neubau (Rehabilitationszentrum) verbunden. Die Form der Brücke ermöglicht einen benutzerfreundlichen Erschließungsraum auf kürzestem Wege, die leichte Rundung ein einfaches Schieben der Betten ohne Knicke. Baumstammähnliche Stützen tragen das leichte fast unscheinbar wirkende Brückenbauwerk.

Die Brücke entfernt sich mit einem Bogen vom Bestandsgebäude um möglichst viel Lichteintrag und Abstand zu schaffen. Sie schlingt sich an den wertvollen Bestandsbäumen vorbei und dockt an den vorgegebenen Kopplungsstellen an die Häuser an.

Die Bogenbrücke besteht aus verspiegelten schuppenartig angeordneten Segmenten, sodass sich die Baumlandschaften, der Himmel und der Straßenraum sich in Ihr widerspiegeln und optische Effekte erzeugen. Vertikale verspiegelte Glaselemente sind zur angenehmen Belichtung und Orientierung im Inneren angeordnet. Wichtig ist, dass sowohl Patientinnen, Arbeitnehmerinnen und alle Benutzer der öffentlichen Räume attraktive Blicke erhalten.

Durch die vorrangige Verwendung von Holz und Holzwerkstoffen für das Tragwerk wird die CO²-Belastung in der Herstellung verringert und ist deutlich niedriger als bei vergleichbaren Stahl- oder Stahlbetontragwerken. Holztragwerke bieten außerdem den Vorteil einen hohen Vorfertigungsgrad erreichen zu können, wodurch die Montagezeit verkürzt werden kann. Dies ist gerade im innerstädtischen Bereich an verkehrsbelasteten Zonen ein wichtiges Kriterium.