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— Fernbusterminal Konzept Dach
— Fernbusterminal Lageplan
— Fernbusterminal Längsschnitt
— Fernbusterminal Querschnitt

2009_FERNBUSTERMINAL

Die große Chance

ADRESSE:
A-1020 Wien, Handelskai 336/ Engerthstraße 269

AUFTRAGGEBER:
WH Fernbusterminal Projektentwicklungs GmbH
WSE Wiener Standortentwicklung GmbH

VERFASSER:
Freimüller Söllinger Architektur ZT GmbH
StudioVlayStreeruwitz ZT GmbH

PROJEKTPARTNER:
Freiraumplanung: HBLA, Hugo Bronley
Verkehrsplanung: con.sens verkehrsplanung ZT GmbH
Statik: Werkraum Ingenieure ZT GmbH
Bauphysik: IC Consulenten ZT GmbH
Brandschutz: Dipl.-Ing. Erich Röhrer
Energieefizienz und Nachhaltigkeit: Ingenieurbüro P. Jung

ZEIT:
offener zweistufiger Wettbewerb 2020

PROJEKTDATEN:
Grundstück: 17.650 m²
BGF gesamt: 58.000 m²
Nutzung: internationales Busterminal, 2 Hochhäuser mit Hotel- Büronutzungen, nutzungsoffene Räume

MITARBEIT:
Mustafa Karadzic, Muamer Karadzic

 

Der neue Terminal liegt in einem der wertvollsten inneren Stadterweiterungsgebiete Wiens, zwischen dem grünen Prater und dem rechten Donauufer. Mit seiner Errichtung bietet sich eine doppelte Chance: das Neuschreiben des gesamten Busterminal-Milieus (angesichts des Klima- und Mobilitätwandels geht die Zukunftschance des Busfahrens mit jenem Optimismus einher, den die Zukunft des Fliegens vor 50 Jahren verbuchen konnte) und das Aufheben der Trennung zwischen Gründerzeitraster und Wehlistraße als Stadtreparatur der Zukunft. Ein Zusammenspiel von Städtebau, Freiraumgestaltung und Architektur inszeniert einen Coup der Maßstäbe: der Terminal ist zugleich Ort und „Fernraum“, funktional abgesondert und 100% Teil der Stadt.

Das Dach wird um 10 Meter angehoben. Dieser denkbar einfachste Eingriff erfindet das Verhältnis Terminal/Stadtraum neu und schenkt dem Terminal seine ganz „persönliche“ Geschichte: Der öffentliche Stadtraum zieht sich unter dem Dach hindurch – ein großartiges Rendezvous von Stadt- und Terminalraum, der sein Image als emittierender Funktionsraum abgelegt hat. Das Anheben des Daches ermöglicht ein barrierefreies Überbrücken des Terminals mit Fuß- und Radwegen UNTER dem Dach, von der Halle blickt man direkt auf die Bahnsteige, ein Farewellcome-Pier ermöglicht wettergeschütztes Winken in unmittelbarer Nähe zu den Bahnsteigen. Über den Terminal spannt sich ein öffentliches Netz, gestaltet als Promenade Architecturale.

Parallele Linien treffen sich im Unendlichen. Die Schnittlinien des Terminaldachs (Lichtkiemen) folgen der Fließrichtung der Donau. Terminal-Raum und Terminal-Licht werden zu Komplizen des Donauwassers – beide fließen in die Ferne.

Das Dach und die Terminalmulde werden als architektonisches Ökosystem verstanden, das im Dialog mit den meteorologischen Bedingungen steht. In der Terminalmulde liegen üppig bewachsene Garteninseln, in denen das vom Dach abzuführende Regenwasser gesammelt wird. Die Gestaltung des oberen Daches macht die PV-Paneele zu landschaftlichen Elementen: bemooste Flächen wechseln sich mit PV-Flächen ab. Die sich zwischen Senken und Kuppen öffnenden Lichtkiemen durchfluten die Terminalmuldenvegetation mit Licht und verwandeln das Licht- und Schattenspiel in ein landschaftsgestalterisches Highlight mit performativer Signetwirkung.

Zwei Gebäude – das Große Haus und das Kleine Haus – konzentrieren die bauliche Entwicklung am „Engerth-Boulevard“ und Handelskai, um das stadträumliche Belebungs- und Verknüpfungspotenzial quer und längs zur Donau auszuloten. Durch den Entfall eines zusätzlichen Sockelanbaus kann sich der Marathonweg ausweiten – anstelle eines funktionalen Verkehrsraums entsteht eine durchgrünte Straße mit hohen Qualitäten für die Öffentlichkeit. Eine grüne Vorzone bietet einen Puffer für das EG-Wohnen im angrenzenden Bestandswohnbau.


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