1321 TIVOLIGASSE
URBANER GRÜNRAUM
ADRESSE:
A – 1120 Wien, Tivoligasse 11
AUFTRAGGEBER:
Palmers Immobilien
PROJEKTPARTNER:
Freiraum: Carla Lo Landschaftsarchitektur
Renderings: Schreiner Kastler Architekturvisualisierung
Fotos: Kurt Hoerbst
ZEIT:
Studie: 2013
Planung: 2019
PROJEKTDATEN:
Grundstücksfläche: 2.683 m²
Bruttogeschoßfläche: ca. 11.000 m²
Nutzung: Wohnen (103 Wohnungen), Supermarkt, Fahrradgarage, Gemeinschaftsraum, Tiefgarage, Freiraumdeck
MITARBEIT:
Michael Eder, Florian Lang, Astrid Magauer, Marion Platzgummer, Maryam Sedaghat Talab, Anna Sergeeva, Milan Krajger, Julia Leineweber, Georg Fassl, Jakub Smagacz
PUBLIKATION:
Der Standard 19.03.2022
WohnenPlus_01_2022
Mit einem balancierten Mix aus Funktion und Freiraum wird ein attraktives Gebäude inmitten urbaner Bebauung geschaffen und das funktionierende Wohnumfeld durch das Schaffen von Freiräumen und Verbindungen zusätzlich aufgewertet. Dass sich Urbanisierung und Grünraum nicht ausschließen wird immer häufiger bewiesen – Ein begrüntes Wohnumfeld kann aus Städten attraktivere Wohnorte machen.
Verbindungen schaffen:
_DER ENTSCHLEUNIGTE – Entlang der Tanbruckgasse werden durch gezielte Aufweitungen attraktive Hauszugangsbereiche sowie helle Räume zum Verweilen entstehen. Eingerichtet mit Sitzbänken und Bepflanzungen wird hier eine angenehme Aufenthaltszone für die angrenzenden Bebauungen geschaffen.
_DER ABKÜRZER – Die Bonygasse im Süden des Baufeldes wird derzeit unterbrochen. Als bauplatzübergreifendes Ziel wird hier die Vereinigung vorgeschlagen. Fußgänger und Radfahrer sollen diesen Weg künftig frei nutzen können.
solide Basis:
Umspült von Bewegung unterschiedlicher Intensität vermittelt der Sockel zwischen dem Grundstück und seinen Nachbarn. Die neue Bebauung schafft mit dem grünen Deck und den vielfältigen Freiräumen attraktive Ansichten.
luftiger Aufbau:
In den Obergeschossen entwickelt sich das Gebäude, auf dem grünen Deck, zu einer vielseitig freigespielten Einheit. Spielerisch gesetzt bilden hier die Holzbauten ein ortsspezifisches Ensemble mit zahlreichen spannenden Situationen.
flexible Struktur:
Die vier locker gesetzten Häuser bieten flexible Möglichkeiten zur Wohnungsausbildung. Innerhalb der vom Holzbau ausgehenden Achssetzung ist eine freier Bespielung sowie spätere Adaption möglich. Vorgelagerte Loggien und Laubengänge lösen die Fronten auf und geben entweder Blicke Richtung Süden oder auf den Christine-Busta-Park frei.
Sichtbeziehungen:
Die Zwischenräume der Bebauung fungieren als grüne Freiräume für die BewohnerInnen und lassen Blickbeziehungen zwischen den beiden Nachbargebäuden offen. Die vielfältigen Orientierungen der Baukörper ermöglichen ein größtmögliches Maß an Privatsphäre für die Wohnungen des Grundstücks sowie dessen Nachbarn.
Ökologie:
Insgesamt werden in den vier Baukörpern 2.300 cbm Holz aus heimischen Wäldern verbaut – Das ist die Menge, welche in Österreich in 40 Minuten nachwächst. Das verbaute Holz hat 2.300 Tonnen CO² aus der Atmosphäre gebunden.
Durch diese Bauweise werden im Vergleich zum konventionellen Stahlbetonbau 1.300 Tonnen CO² eingespart – das ist eine Einsparung von 75% und entspricht 20.000 PKW Fahren Wien- Innsbruck. Nicht zuletzt ist das Haus durch die Holzbauweise am Ende seiner Lebensdauer voll recyclebar.